Begeisterung für Handschreiben wecken

Die Initiative Schreiben e.V. ist ein als gemeinnütziger anerkannter Verein, der sich die Förderung der Handschrift zum Ziel gesetzt hat. Vorsitzende Stefanie Hanfstingl-Kariger lädt Interessierte dazu ein, sich der begeisterten Schreib-Gemeinschaft anzuschließen.

Als Vorsitzender der Initiative Schreiben e.V. setzt sich Stefanie Hanfstingl-Kariger für das Kulturgut Handschrift ein. Mit gezielten Aktionen werden Menschen dazu animiert, wieder mehr zu Stift und Papier zu greifen.

Frau Hanfstingl-Kariger, was fasziniert Sie am Schreiben?

Stefanie Hanfstingl-Kariger: Für mich gehört das Schreiben mit der Hand zu meinem Alltag. Nicht nur, dass ich oft Glückwunschkarten schreibe, sondern auch ganz alltägliches wie To Do-Listen, Einkaufslisten, Erinnerungszettel an der Eingangstür.... Für mich ist Schreiben auch immer das Sortieren von Gedanken und für den großen Überblick. Da ist die Handschrift in meinen Augen nach wie vor unschlagbar.

Denken Sie, dass das Schreiben in unserer Gesellschaft unterschätzt wird?

Stefanie Hanfstingl-Kariger: Ja, das könnte man vielleicht tatsächlich sagen. Früher war Schreiben mit der Hand eine Selbstverständlichkeit. Man hat es in der Schule gelernt wie lesen und rechnen. Zu meiner Schulzeit haben wir zuerst Schreibschrift gelernt, weil das Ziel war, schnell und flüssig schreiben zu können und im Unterricht die wichtigsten Sachen mitzuschreiben. Heute werden die Schüler mit kopierten Zetteln überflutet und mit Lückentexten. Wir mussten noch so gut wie alles selbst schreiben und im Unterricht die wichtigsten Sachen, die der Lehrer in seinem Unterricht vorgetragen hat, selbst formulieren und mitschreiben und das trainiert eben. Es trainiert nicht nur das Schreiben an sich, sondern eben auch die Feinmotorik, das Sortieren der Gedanken, die Fähigkeit komplexere Sätze zu bilden, das Erinnern an das Geschriebene. Sicherlich auch im digitalen Zeitalter Fähigkeiten, die man fürs Leben braucht, und eben ganz nebenbei beim Erlenen des Schreibens gratis mit dazu bekommt. Eigentlich eine win win Situation für alle Beteiligten, aber eben auch in den ersten Jahren zeitaufwändig und genauso mühsam zu erlernen wie lesen und rechnen. Aber die Mühe lohnt sich, man profitiert sein Leben lang davon.

Als Vorsitzende der Initiative Schreiben e.V. setzen Sie sich für die Förderung der Handschrift ein. Wie darf man sich das vorstellen?

Stefanie Hanfstingl-Kariger: Uns geht es darum das Schreiben mit der Hand wieder mehr in die Öffentlichkeit zu holen. Es ist großartig, wie begeistert unsere Wettbewerbe zum Tag der Handschrift aufgenommen werden und wie viel Interesse und Emotionalität im Schreiben steckt. Schreiben ist eben nicht eine einsame verstaubte Tätigkeit, sondern bringt Menschen zusammen und macht Freude.

Die Initiative Schreiben e.V. ist ein Verein mit der Zielsetzung der Förderung des Kulturguts Handschrift. Was habe ich davon, Mitglied zu sein?

Stefanie Hanfstingl-Kariger: Unsere Initiative ist für alle offen. Eine Mitgliedschaft ist sowohl für Privatpersonen, Einzelhändler und natürlich im Besonderen für Firmen möglich. Als Mitglied bekenne ich mich zur Handschrift und zu ihrem Wert und Bedeutung für einen selbst. Das ist gerade für Firmen ein wichtiges Bekenntnis und ein soziales Engagement. Für den Handel ist eine Mitgliedschaft besonders interessant, da er von uns fertige Konzepte für Aktionen und Wettbewerbe bekommt. Die Lange Nacht des Schreibens findet im Juni statt, einem Monat der im Einzelhandel eher weniger stark ist und somit eine ideale Zeit um mit Aktionen auf sich aufmerksam zu machen und Kunden ins Geschäft einzuladen. Dort gibt es die Möglichkeit Papiere, Stifte und die vielen schönen Accessoires der Papeterie- und Schreibwelt kennenzulernen und auszuprobieren. Und es ist doch ein tolles Gemeinschaftsgefühl, zusammen mit vielen anderen in Deutschland, Österreich und der Schweiz zu schreiben.

Zur Website: www.initiative-schreiben.de

 

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