PBS-Branche trotzt der Krise

Erstmals präsentierte der HBS die Zahlen der PBS-Branche auf der Ambiente in Frankfurt. Mit insgesamt 11,42 Milliarden Euro (netto) konnte im vergangenen Jahr eine neue Höchstmarke erzielt werden. Das Marktvolumen liegt nun über dem Wert aus dem Jahr 2019. Der Gesamtmarkt hat im Vergleich zum Vorjahr (2021) um 16,5 Prozent zugelegt.

Michael Ruhnau, Birgit Lessak und Christian Haeser verbreiteten positive Stimmung während des HBS-Pressefruehstücks auf der Messe Ambiente. Copyright Foto: Pietro Giarrizzo

Michael Ruhnau, Präsident des Handelsverband Büro und Schreibkultur (HBS) zeigte sich anlässlich der Fachpressekonferenz positiv überrascht: "Am Ende waren die Zahlen besser wie die Stimmung im Markt.” Der Optimismus überwiege und die Zeichen stehen gut für dieses Jahr. Vielmehr beschäftige den Handel derzeit das hohe Preisgefüge. Und es sei absehbar, dass die Verbrauchen bald nicht mehr bereit seien, die hohen Preise zu bezahlen. Alles spreche nun für eine Kehrtwende. Es bleibe abzuwarten, wer von den Lieferanten zuerst bereit sei, die Preise zu reduzieren.

Die Digitalisierung und besonders die neue Art zu arbeiten (New Work) hätten weiterhin ein großes Potential. Trotz Digitalisierung blieben die klassische Arbeitsutensilien aber weiterhin wichtig. Die Bedeutung nicht-digitaler Arbeitsgeräte im Büro – also klassischer Bürobedarf und Schreibwaren – werden aber langfristig weiter abnehmen. Der Handelsverband HBS erwarte jedoch eine neue Balance zwischen digitalen und nicht-digitalen Arbeitsgeräten. Die Nachfrage nach nachhaltigen Produkten und ein hoher Qualitätsanspruch erfreuten sich dabei besonderer Beliebtheit.

In Deutschland hat sich das Bruttoinlandsprodukt im Jahr 2022 um 1,9 Prozent erhöht. Die Wachstumsdynamik hat damit zwar abgenommen, gleichwohl hat sich die deutsche Wirtschaft trotz Ukrainekrieg und Energiekrise erstaunlich robust entwickelt. Gestörte Lieferketten führten im Jahr 2022 dazu, dass viele Unternehmen ihre Warenlager aufstocken mussten und in neue Lieferantenbeziehungen investierten, um die Transportwege zu verkürzen oder um ihr Lieferantennetz zu verbreitern. Auch das zog einen Investitions- und Finanzierungsbedarf nach sich. Energie war im April 2022 mit Abstand der größte Preistreiber. So erhöhten sich die Kosten für Strom, Gas und Heizöl gegenüber März 2021 um 35,3 Prozent. Einen höheren Anstieg im Vergleich zu einem Vorjahresmonat verzeichnete das Statistische Bundesamt zuletzt im Ölkrisenjahr 1973. Lebensmittelpreise zogen um 8,5 Prozent an, Waren verzeichneten ein Plus von 12 Prozent, Dienstleistungen von 2,9 Prozent.

Eine große Herausforderung für die gesamtwirtschaftliche Entwicklung sieht der Handelsverband Büro und Schreibkultur in der nach wie vor hohen Inflation. Diese dürfte sich trotz einer deutlich rückläufigen Tendenz in 2023 als hartnäckig erweisen. Sie wird die realen Konsummöglichkeiten begrenzen und weitere Zinssteigerungen erforderlich machen. Für das Jahr 2023 rechnet der HBS daher mit niedrigeren Wachstumsraten als im Vorjahr.

Die Fachhändler richten sich immer wieder neu auf die Bedürfnisse der Kunden aus. Verbraucher wollen umfassend beraten werden. Kaufen und Erleben sind die Schlagworte für 2023. Genau hier wird der stationäre Handel gegenüber E-Commerce punkten können.

Nachhaltigkeit bleibt weiterhin ein Kernthema mit enormer Reichweite und Bedeutung. Immer mehr Menschen werden achtsamer und kritischer beim Einkauf, sind meist gut informiert und fragen nach Herkunft, Herstellungsbedingungen sowie Materialien und Hintergründe der angebotenen Produkte.

Neue Wohn- und Arbeitskonzepte sind in der Bürowelt weiterhin gefragt. Die Bürowelt von Morgen vereint einmal mehr den Wunsch nach Mobilität, Flexibilität und Kommunikation. Der Austausch im Kollegen- und Mitarbeiterkreis und die sozialen Kontakte bleiben gleichfalls Bestandteil der Berufswelt sowie die durch die Krise neugewonnene Flexibilität. So wird ein Teil des konzentrierten Arbeitslebens von zu Hause oder mobil erledigt, während die restliche Arbeitszeit für Besprechungen und Kreativmeetings im Büro verbracht wird.

Durch die Zunahme von Homeoffice und dem neuen Verständnis für digitales Arbeiten kommen Büroartikeln und Büroeinrichtungen eine ganz neue Bedeutung zu.

Dies spiegelt sich auch in den Zahlen wider: Mit insgesamt 11,42 Milliarden Euro (netto) wurde im vergangenen Jahr eine neue Höchstmarke erreicht, die nun über dem Wert aus dem Jahr 2019 liegt. Der Gesamtmarkt hat damit im Vergleich zum Vorjahr (2021) um 16,5 Prozent zugelegt. Die Umsätze in den einzelnen Sparten haben sich wie folgt entwickelt (Quelle: IFH):

  • Verbrauchsmaterial, EDV-Zubehör + 14,9 Prozent
  • Schreibgeräte, Büroarbeitsplatzzubehör + 9,5 Prozent
  • Bürokommunikationspapier, Spezialpapier + 24,8 Prozent
  • Briefumschläge, Geschäftsbücher + 9,1 Prozent
  • Kalender, Ansichts-/Grußkarten + 12,3 Prozent


    Birgit Lessak, Mitglied des Präsidiums, bestätigte den verstärkten Trend hin zum stationären Handel. Nach Ende der Coronawelle 2021/2022 im Frühjahr 2022, seien auch die Verbraucher wieder vermehrt in die Ladengeschäfte zurückgekehrt, um sich beraten zu lassen und ihre Produkte dort einzukaufen und zu erleben. Hier sehe der HBS mit Blick auf die Innenstädte noch Handlungsbedarf und forderte mehr Aktivitäten und ein stärkeres Zusammenspiel zwischen Einzelhandel und Gastronomie, die sich jeweils gegenseitig unterstützten. 
Zur Website: www.hwb.online

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