Tinte oder Tastatur?

Zweifelsohne haben Sie in den letzten Tagen eine Einkaufsliste notiert, ein Post-It beschrieben, die Hausaufgaben Ihres Kindes korrigiert oder bei einem Meeting schnell ein paar Notizen hingekritzelt. Aber Hand aufs Herz: Wann haben Sie das letzte Mal einen längeren Brief per Hand geschrieben?

Beim Schreiben mit der Hand bildet sich sowohl die Feinmotorik von Kindern aus als auch die  Fähigkeit, Ideen zu entwickeln und Informationen besser zu behalten. Produkt: Schulfüller Scribolino         von Faber-Castell. Foto: Faber-Castell

Eines ist sicher: Die neuen digitalen Möglichkeiten erlauben uns, Texte mit einer derartigen Geschwindigkeit zu produzieren, dass sie die Handschrift mehr und mehr ersetzen. Es spielt doch eigentlich keine Rolle – so sollte man meinen – welches Werkzeug der Mensch zum Schreiben benutzt – Hauptsache die Qualität des Textes stimmt.
Die Experten jedoch sind anderer Meinung, denn Stift und Tastatur aktivieren unterschiedliche neuronale Muster. „Die Handschrift erfordert eine komplexe Gestik, die gleichzeitig sensorische, motorische und kognitive Impulse setzt", erklärt Edouard Gentaz, wissenschaftlicher Leiter der französischen Forschungsorganisation CNRS und Entwicklungspsychologie-Professor an der Genfer Universität. Mit der Tastatur arbeite das Kind nicht in derselben Art und Weise. Statt einen Buchstaben nach seinem visuellen Gedächtnis gemäß seiner feinmotorischen Fähigkeiten zu zeichnen, drückt es eine Taste – ein Bewegungsablauf, der unabhängig vom Buchstaben immer identisch verläuft. Zudem sind die graphischen Möglichkeiten begrenzt – mit dem Computer kann man weder rückwärts schreiben noch Ränder überschreiten, Schriften überlagern oder deformieren, auch kann man das Papier nicht ausschneiden, zerknüllen und zerreißen – kurzum – sich dessen Dreidimensionalität frei bedienen.
Auch mit dem fertigen Text enden die Unterschiede nicht: Der Computer liefert nur das Endresultat, Stift und Papier hingegen spiegeln sichtbar den Arbeitsprozess mit all seinen Phasen wider. „Von Hand Geschriebenes ist gedanklich und inhaltlich besser strukturiert und wird nachweisbar gleichzeitig gelernt, im Gegensatz zu Getipptem. Vor allem müssen die neuen Technologien des Schreibens methodisch richtig platziert und dosiert gelehrt werden.

Es bleibt: Schreiben und Zeichnen mit der Hand ist Basiskompetenz für vieles, und entwickelte und gedachte Sprache gelingt vor allem durch die hochkomplexen feinmotorischen Fertigkeiten mit der Hand", sagt Stephanie Ingrid Müller, Kunst- und Medienpädagogin vom Mediastep-Institut in Nürnberg.

Zur Website: www.faber-castell.de

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