Mit Stilus und Fineliner
Veröffentlicht am 20.08.2020Wer heute nach Menschen sucht, die sich mit Handschrift beschäftigen oder die sich zumindest dafür interessieren, wird schnell fündig. Studien bestätigen: Die meisten Menschen, die befragt wurden, fanden Handschrift wichtig. Die Kommunikationsdesignerin Lena Zeise beschäftigt sich in ihrem aktuellen Buch mit Schreibschriften, ihren Ausprägungen und ihrer Herkunft.
Wer bei einer 28jährigen Illustratorin nun wildes Design und grelle Schriften und Farben vermutet, liegt falsch: Der Haupttext ist in einer angenehmen Schrift mit leichten Serifen gehalten, die Erläuterungen in einer leicht verspielten Kursiv-Schrift, die Abbildungsbeschreibungen in der gleichen Schrift in roter Farbe. Es handelt sich also um ein durchaus der Tradition verpflichtetes Layout, das dennoch leicht und modern daherkommt.
Den weitaus größten Anteil des Buches machen Illustrationen und Abbildungen aus. Es handelt sich dabei um Darstellungen von Schreibgeräten, Schreibmaterialien, Schriftproben und vor allem Dokumenten aus den unterschiedlichen Zeiten von der (römischen) Antike über Mittelalter und Renaissance bis in die Gegenwart.
Damit ist aber auch klar, dass das Buch sich beschränkt auf die Schriften (West-)Europas und der westlichen Welt. Kleinere Hinweise gibt es zur arabischen Schrift und zu den Vorläuferschriften der lateinischen Schriften. Eine solche (Selbst-)Beschränkung ist sinnvoll, grenzt sie doch zum einen den Stoff so ein, dass der Umfang des Buches nicht ausufert und zum andern begrenzt sich das Buch damit auf jene Schriften, die viele Leserinnen und Leser heute noch interessieren dürften, vor allem wenn sie selbst mit Schriften arbeiten oder spielen.
Die ausführliche Rezension lesen Sie in der aktuellen Ausgabe der Schreibkultur.
Zur Website: www.haupt.ch