"Schreiben ist wie Sprechen!"

Dass das akademische Schreiben nicht im Elfenbeinturm stattfindet, lernen die Peer-Tutor*innen am Schreibzentrum der Goethe-Universität in Frankfurt am Main bereits während ihrer Ausbildung. Mit diesem Wissen im Hinterkopf fasste der Frankfurter Schreibtutor Alexander Kaib nach einem Auslandsaufenthalt die Idee, auch Studierende mit Fluchthintergrund stärker in das Angebot des Schreibzentrums einzubinden.

Das Frankfurter Schreibzentrum als Kooperationspartner für geflüchtete Studierende

In Zusammenarbeit mit dem Academic Welcome Program (AWP) entwickelten Alexander Kaib und seine Kolleg*innen Eliah Wollf, Parvin Djahani und Felix Uhl mehrere Workshops mit dem übergreifenden Ziel, akademisches Schreiben für Geflüchtete verständlich zu machen.

Zusammen überlegten die Peer-Tutor*innen in Kooperation mit dem AWP, in welchen Bereichen Geflüchtete besonders vom Wissen des Schreibzentrums profitieren können. Da in verschiedenen Ländern verschiedene Vorstellungen davon bestehen, wie ein wissenschaftlicher Text aussieht, sollte den Geflüchteten zunächst ein Workshop zum kritischem Denken und Argumentieren angeboten werden. Felix Uhl und Parvin Djahani konzipierten zudem einen Workshop, in dem die Studierenden sich mit verschiedenen Möglichkeiten der Zeitplanung und Klausurvorbereitung auseinandersetzen konnten. Die Wahl der Workshopthemen fiel gerade auf diese beiden Aspekte des akademischen Schreibens, da sich die Studierenden diese vorab explizit gewünscht hatten.

Wube Alemayehu, 34 Jahre alt und Student der Soziologie, besuchte einen dieser eigens vom AWP mit organisierten Workshops des Schreibzentrums. Er flüchtete 2012 aus Äthiopien, wo er seinen Bachelor absolvierte und fünf Jahre als Journalist arbeitete. Als er anfing, an der Goethe-Universität zu studieren, hatte er zehn Jahre nichts mehr geschrieben. Der Argumentationsworkshop für Geflüchtete und weitere Angebote des Schreibzentrums halfen ihm, wieder ins Schreiben zu kommen: "Schreiben ist wie sprechen, weil unser Verstand immer bereit ist zu erzählen, ob mündlich oder schriftlich." Er habe für sich Strategien gefunden, Blockaden, die zum Beispiel entstehen, weil man alles grammatikalisch richtig schreiben möchte, zu überwinden und "weiter zu schreiben, ohne Selbstkritik."
Die Frankfurt Schreibtutor*innen resümieren: "Diese Erfahrung bestärkt noch einmal mehr unsere Ansicht, dass eine Ausrichtung schreibdidaktischer Angebote entlang individueller Bedürfnisse und bestimmter Zielgruppen sinnvoll ist. Und dass ohne eine gezielte Zusammenarbeit mit anderen universitären Institutionen wie dem AWP Studierende mit Fluchthintergrund bestimmt nicht so einfach auf das Schreibzentrum aufmerksam geworden wären."

Zur Website: www.starkerstart.uni-frankfurt.de

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